„Als ich mir vorgestellt habe, dass ich das Gleiche durchmachen müsste, habe ich verstanden: Ich muss etwas tun“. – sagte Natalia, Mitbegründerin des Vereins für die Unterstützung geflüchteter ukrainischer Frauen und Kinder Domivka” Es ist wirklich unerträglich, sich vorzustellen, was die Mütter durchgemacht haben, um ihre Kinder vor dem Krieg zu retten.
Millionen von Frauen haben wegen des Krieges das Fundament verloren, auf dem ihr ganzes Leben aufgebaut war. Alles, woran sie glaubten, alles, worauf sie sich stützen, wurde plötzlich zur Vergangenheit.
Natalia und Liudmyla, zwei junge Mütter, Ukrainerinnen, die seit langem in Wien leben, begannen bereits in den ersten Kriegstagen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Frauen halfen den Flüchtlingen so viel sie konnten: Unterkunft, Kleidung, Informationen. Aber sie haben bald begriffen, dass Lebensmittel und Unterkunft für eine Mutter mit einem Kind nur der erste kleine Schritt sind. Der Integrationsprozess ist viel komplizierter und langwieriger.
Sie sahen die verwirrten Augen und das völlige Unverständnis der Neuankömmlinge, die nicht wussten, was weiter zu machen sei. Starke Frauen, die ihre Geschäfte in der Ukraine führten, hohe Positionen bekleideten und selbstbewusst waren, verloren ihre Entschlossenheit und wurden schwach. Herauszufinden, wie man ein Kind für den Kindergarten angemeldet, stellte sich als Problem heraus, wenn man die Sprache nicht beherrscht. Was tun mit Schule und Beruf? Wie kann man inneren Halt zum Weiterleben finden und eine glückliche Kindheit für Kinder schaffen?
Da kam Natalia die Idee, einen Verein zu gründen, bei dem diese Frauen Hilfe und Unterstützung erfahren. Etwas, das sie aus ihrer Betäubung herausholen und ermutigen würde, weiterzumachen. Bereits am nächsten Tag begannen Natalia und Liudmyla, Dokumente für den Verein Domivka“vorzubereiten.
„Domivka“ wird aus dem Ukrainischen übersetzt und bedeutet “Zuhause”, ein Ort, an dem man sich wie zu Hause fühlt. Wo man entspannt ist, sich ausruhen kann und immer Unterstützung findet.
Die Gründerinnen erstellten ein Instagram-Profil, auf dem sie einen Beitrag für die Suche nach allem Notwendigen veröffentlichten. Sie brauchten:
Raum
Möbel
Materialien für Workshops und Spielzimmer
- PädagogInnen
- PsychologInnen
- BeraterInnen
- Geschirr
- usw.
Ein Bekannte hat einen kostenlosen Raum für den Vereinssitz gefunden. Das enachbarte Café spendete Geschirr. Eine österreichische Freundin organisierte Ikea-Kisten für das Spielzimmer. Stefan, Gerald und etwa 17 weitere Leute halfen mit allem, was sie konnten. Dank ihnen existiert Domivka.