Was hat ihnen der Krieg genommen? Echte Hilfe für ukrainische Mütter und Kinder in Wien
25. Juli 2022 - 5 min

„Als ich mir vorgestellt habe, dass ich das Gleiche durchmachen müsste, habe ich verstanden: Ich muss etwas tun“. – sagte Natalia, Mitbegründerin des Vereins für die Unterstützung geflüchteter ukrainischer Frauen und Kinder Domivka” Es ist wirklich unerträglich, sich vorzustellen, was die Mütter durchgemacht haben, um ihre Kinder vor dem Krieg zu retten.
Millionen von Frauen haben wegen des Krieges das Fundament verloren, auf dem ihr ganzes Leben aufgebaut war. Alles, woran sie glaubten, alles, worauf sie sich stützen, wurde plötzlich zur Vergangenheit.
Natalia und Liudmyla, zwei junge Mütter, Ukrainerinnen, die seit langem in Wien leben, begannen bereits in den ersten Kriegstagen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Frauen halfen den Flüchtlingen so viel sie konnten: Unterkunft, Kleidung, Informationen. Aber sie haben bald begriffen, dass Lebensmittel und Unterkunft für eine Mutter mit einem Kind nur der erste kleine Schritt sind. Der Integrationsprozess ist viel komplizierter und langwieriger.
Sie sahen die verwirrten Augen und das völlige Unverständnis der Neuankömmlinge, die nicht wussten, was weiter zu machen sei. Starke Frauen, die ihre Geschäfte in der Ukraine führten, hohe Positionen bekleideten und selbstbewusst waren, verloren ihre Entschlossenheit und wurden schwach. Herauszufinden, wie man ein Kind für den Kindergarten angemeldet, stellte sich als Problem heraus, wenn man die Sprache nicht beherrscht. Was tun mit Schule und Beruf? Wie kann man inneren Halt zum Weiterleben finden und eine glückliche Kindheit für Kinder schaffen?
Da kam Natalia die Idee, einen Verein zu gründen, bei dem diese Frauen Hilfe und Unterstützung erfahren. Etwas, das sie aus ihrer Betäubung herausholen und ermutigen würde, weiterzumachen. Bereits am nächsten Tag begannen Natalia und Liudmyla, Dokumente für den Verein Domivka"vorzubereiten.
"Domivka" wird aus dem Ukrainischen übersetzt und bedeutet “Zuhause”, ein Ort, an dem man sich wie zu Hause fühlt. Wo man entspannt ist, sich ausruhen kann und immer Unterstützung findet.
Die Gründerinnen erstellten ein Instagram-Profil, auf dem sie einen Beitrag für die Suche nach allem Notwendigen veröffentlichten. Sie brauchten:
- Raum
- Möbel
- Materialien für Workshops und Spielzimmer
- PädagogInnen
- PsychologInnen
- BeraterInnen
- Geschirr
- usw.
Ein Bekannte hat einen kostenlosen Raum für den Vereinssitz gefunden. Das enachbarte Café spendete Geschirr. Eine österreichische Freundin organisierte Ikea-Kisten für das Spielzimmer. Stefan, Gerald und etwa 17 weitere Leute halfen mit allem, was sie konnten. Dank ihnen existiert Domivka.

„Wir brauchten Teppiche und ich erzählte einer Bekannten davon. Sie hat diese unerwartet gekauft und zu Domivka gebracht, – teilt Liudmyla mit. – "Eine Firma hat uns Laptops zur Verfügung gestellt. Wir benutzen die Laptops jeden Tag, und in Zukunft können wir zum Beispiel einen Schulungskurs für Schulkinder organisieren."
Aber die wichtigste Ressource sind die Menschen. Jeden Tag kommen Mütter und Kinder zu verschiedenen Veranstaltungen, die von professionellen LehrerInnen durchgeführt werden. Alle Unterrichte werden aus dem Crowdfunding-Fonds bezahlt – der Bericht wird in einem der folgenden Artikel veröffentlicht.
Domivka hat im Moment mehr als 350 Mütter vereint. Wenn man berücksichtigt, dass jede Mutter mindestens ein Kind hat, sind das mehr als 700 Personen! Und das alles in zwei Monaten! Aber warum brauchen all diese Frauen Domivka? Welche Hilfe bekommen sie hier?
- Beratung und Hilfe bei der Arbeitssuche
- Psychologische Beratung
- Kinder-Workshops und Spielzimmer
- Gemeinschaftsveranstaltungen
Dieses Leistungsangebot ermöglicht Frauen, sich schnell in der neuen Gesellschaft zurechtzufinden, ihre innere Stärke zu offenbaren, die vom Krieg geschlagenen Flügel zu heilen und in einen Zustand zurückzukehren, in dem sie es schaffen, vollwertiger Teil der neuen Gesellschaft zu werden.
„Als ich zu Domivka kam, wusste ich nicht, was ich mit meinem Leben machen sollte. Ich bin nur gekommen, um mir anzuhören, was andere Flüchtlinge erzählen. Was andere mit ihrem Leben tun. Dann habe habe eine Beratung zum Thema Arbeit erhalten und bald einen Job gefunden! Vor einem Monat schien es eine unmögliche Aufgabe zu sein." - teilt eine Besucherin ihre Erfahrung mit uns.
Während dieser zwei Monate hat Domivka schon folgendes gemacht:
300+ Beratungen für Frauen (Arbeitssuche, Wohnungssuche und andere Informationen),
150+ Workshops für Kinder
50+ Unterrichte für Mütter (Musik- und Kunsttherapie usw.)
20+ Gruppenberatungen mit einem Psychologen
10+ Aktivitäten für Teenager
Damit Domivka weiterhin Müttern mit Kindern helfen kann, brauchen wir Ihre Hilfe. Indem Sie einen beliebigen Euro-Betrag investieren, verbessern Sie das Leben einer weiteren Person.
Um Ihren Beitrag zu leisten, klicken Sie auf den Link unten. Nur eine Minute Ihrer Zeit – und morgen bekommt jemand neue Farben zum Zeichnen im Unterricht oder eine Beratung beim Psychologen.